Röhren versus Transistoren
Die Ära der Röhrenverstärker begann vor rund 100 Jahren und hält bis heute in den Kreisen der Liebhaber von High-End Musikanlagen an. Speziell bei hochwertigen Plattenspieler kommen Phonovorverstärker mit Röhrentechnologie zum Einsatz. Die Wertschätzung dieser Audioverstärker-Technik überstand auch die 70iger und 80ziger Jahre, als sich Verstärkerschaltungen mit Transistoren etablierten.
Warum ein Phono-Line-Kopfhörervorverstärker in 100%iger Röhrentechnologie?
Bei der Frage, warum Alders & Lange ihr Flaggschiff, die MRC Serie 1, mit Elektronenröhren bestücken, antwortet der Chefentwickler Heiko Lange: „Es wäre vermessen einfach zu behaupten, dass Röhren besser sind als Transistoren. Es gibt Sachen, die kann man rational nicht in ein, zwei Sätzen erklären. Um es ein Stück fassbar zu machen: Nach meiner Erfahrung im Verstärkerbau ist es mit Röhren leichter einen weniger technischen Klang zu erreichen. Es geht einfach ein bisschen besser.“
Für Martin Alders als auch Heiko Lange sind röhrengetriebene Verstärker zudem stilvoll und damit die Audiotechnik, die in die erste Serie ihrer Musiktruhen gehört. Da gab es für beide nichts abzuwägen und zu diskutieren.
Röhrenverstärker: Was sind die Vor- und Nachteile?
Die Antwort kam unserem Entwickler schnell über die Lippen: „Das ist ein so komplexes Thema, dass man ein 1.000 Seiten starkes Buch darüberschreiben könnte“.
Er gibt uns an dieser Stelle zwei Beispiele:
Beispiel 1
Es lassen sich in Röhrentechnik sehr simple Verstärkerschaltungen aufbauen und üblicherweise fällt eine Verstärkerschaltung in Transistortechnik deutlich aufwändiger aus. Hier arbeitet man gerne mit mehreren Verstärkerstufen und reduziert die Gesamtverstärkung dann durch die Gegenkopplung auf ein sinnvolles Maß. Der Vorteil der einfacheren Verstärkerschaltung der Röhre wird aber durch den erhöhten Aufwand in der Spannungsversorgung wieder aufgehoben. Die Hochspannungsversorgung erfordert nicht nur durch die zu beachtende Sicherheit besondere Aufmerksamkeit. Ebenso ergibt sich ein erhöhter Aufwand durch die Heizungsversorgung. Besonders im Zusammenspiel mit direkt geheizten Trioden (DHT), wie wir sie in der Ausgangsstufe verwenden (2A3). Natürlich lässt sich das alles nicht eindeutig pauschalisieren. Es kann ebenso ein super simples Transistorkonzept geben, wie ein aufwendiges Röhrenkonzept und anders herum. Darüber lässt sich stundenlang philosophisch diskutieren.
Beispiel 2
Dagegen lässt sich an den naturgegebenen Eigenschaften der Bauteile Röhre/Transistor nicht so sehr rütteln. Es ist Fakt, dass die Röhre unpraktischer in der Handhabung ist. Sie ist mal mehr und mal weniger mikrophonieempfindlich und sie wird heiß . Das kann man schon mal unangenehmen zu spüren bekommen. sie braucht viel Bauraum, oft Spezialbauteile wie Übertrager, Drosseln und Hochspannungskondensatoren. Das alles kennt der Transistorverstärker nicht. Deshalb hat er sich auch in der Breite auf dem Markt durchgesetzt. Das ist offenkundig. Aber was die Röhre kann, das ist Musik machen. Und an der Stelle wird es schwierig, das in Worte zu fassen, was hier jetzt zu beschreiben wäre. Hier lassen wir lieber das Ergebnis für sich sprechen.
Was ist in der Pipeline?
Die MRC Serie 1, die den zu 100% In-House entwickeltem Elektronik-Einschub integriert, ist das Flaggschiff der neuen Marke Alders & Lange. Sie ist das Debüt im High-End-Audiobereich für die ALDERS electronic GmbH, zu deren Entwicklungsbereich die A&L Manufaktur gehört. Die nächsten Geräte sind bereits in der Entwicklungs-Pipeline. Unter anderem ein Alders & Lange Verstärker, der weniger aufwendig in der Entwicklung und Herstellung ist und somit preiswerter angeboten werden kann. Martin Alders gibt uns einen ersten Ausblick: „Der Phono-Line-Kopfhörerverstärker in unserem Flaggschiff der MRC Serie 1 ist ein sehr hochwertiger Audioverstärker, der viele der Besonderheiten der High-Fidelity Verstärker aufgreift, die im fünfstelligen Bereich zu Hause sind. Wir arbeiten bereits an einem Audioverstärker, der schlanker aufgestellt ist, jedoch den Einstieg in die Welt des echten Musikgenusses ermöglicht.“
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