Vinyl vs. CD
Vinyl-Schallplatte oder Audio-CD, was ist jetzt der bessere Tonträger? Was klingt besser? Ist der echte Musikgenuss analog oder digital? Das ist ein generationsübergreifendes und abendfüllendes Diskussionsthema unter Musikfreunden auf der ganzen Welt.
Wir steigen in diese Diskussion auf technischer Ebene ein und versuchen, die sehr subjektive Bewertung durch objektive Parameter fassbar zu machen.
Dazu haben wir unseren Fachmann, den Entwicklungsleiter unserer High-End-Audio Manufaktur Heiko Lange gebeten, Vinyl-Schallplatten und Compact Discs zu vergleichen. Er entwickelt seit über 30 Jahren Verstärkertechnik und für ihn gibt es keinen Tag ohne Musik und Tonträger.
Vergleich technischer Daten
Vergleicht man die technischen Kennwerte der Vinylwiedergabe mit der von CDs, so sieht es erstmal schlechter aus für die älteren Medien.
- Limitiert in der Dynamik, dem Rauschabstand und der Kanaltrennung.
- Ebenso systembedingt mit höheren Verzerrungen behaftet. Wobei zu erwähnen ist, dass die CD hier nur besser abschneidet, wenn der Masteringenieur sauber gearbeitet hat, was bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist.
- Im Frequenzumfang kann das Vinyl bei sehr hohen Frequenzbereichen vorne liegen, bedingt durch die Abtastratenlimitierung der CD. Im niedrigen Frequenzbereich ist jedoch die CD wiederum vorne, bedingt durch die mechanische Resonanzveränderungen der Abtastsysteme. Tipps, wie Sie dies vermeiden können, finden Sie in unserem Journalbeitrag Nr. 12, Plattenspieler 1×1
Doch bei der Bewertung soll auch der Faktor der Langlebigkeit betrachtet werden, sowie das entscheidende Bewertungskriterium: der Genussfaktor. Und hier punktet das Plattenhören mit ungeheurem Charme.
Vergleich der Langlebigkeit
Als physische Tonträger sind sowohl Platten als auch CDs anfällig vor Beschädigungen wie Kratzer, Stöße und Verschmutzungen durch Staub und Fingerspuren.
Vinyl: Doch richtig behandelt, kann beispielsweise auch eine hundertjährige Schellack-Platte heute noch fast so klingen wie damals kurz nach ihrer Pressung.
CDs: Die digitalen Tonträger dagegen, speziell kopierte Exemplare, halten oftmals nicht mehr als ein paar Jahre durch.
Wie man Platten richtig reinigt und schonend mit ihnen umgeht, haben wir in zwei kurzen Übersichten bereits zusammengefasst.
Vergleich des Genusspotentials
Es ist jetzt vereinfacht ausgedrückt und pauschalisiert, doch was analog von digital wesentlich unterscheidet ist der Erlebnis- und Genussfaktor beim Musikhören.
Wer Platten hört, der erlebt Musik. Der kann zu Recht von Musik genießen sprechen. Wir holen eine Platte achtsam aus der Hülle und legen Sie mit bedacht auf den Plattenteller. Wir nehmen uns bewusst Zeit zuzuhören und die Musik aufzunehmen und in ihr einzutauchen.
Digitale Musik wie CDs und Streaming-Quellen sind immer und überall. Natürlich sind diese Musikmedien komfortabler, da sie per Knopfdruck zur Verfügung stehen. Doch gerade das ist, was fehlt. Digital kennt die liebe- und respektvolle Behandlung der LPs in der Regel nicht. Digital rauscht oftmals vorbei und reiht sich in den Hintergrund. Und damit auch der Genuss und das Erleben.
Fazit
Analog und Digital haben Ihre Existenzberechtigung, jedes Medium hat seine Vorzüge. Daher ist es ist kaum verwunderlich, dass die Kombination von beidem in unser Leben von heute am besten passt.