Air Motion Transformer

Hochtöner Air-Motion-Transformer

Wir Menschen hören mehr als wir sehen können. Unser Hörbereich umfasst Frequenzen von 20Hz bis max. 20.000Hz und das entspricht in etwa 10 Oktaven. Unser Sehbereich erstreckt sich gerade mal über eine Oktave.

Besonders für Liebhaber von Musik, die feinste Verästelungen in der Musik wahrnehmen möchten, ist daher eine spezialisierte Wiedergabetechnik sehr wichtig. Für den Bereich der Lautsprechertechnik setzt sich hier eine neue Technologie durch. Der Trend geht zum Zweit-Hochtöner.

Air-Motion-Transformer (AMT)

Lautsprecher, die zwangsläufig am Ende der Hifi-Kette stehen, bestimmen auch final, wie die Qualität des Musikgenusses ist. Hierzu mehr in unserem Journalbeitrag Nr. 15, Das kleine 1X1 der Lautsprechertechnik.

Üblicherweise werden hier 2,3 oder sogar 4-Wege Systeme eingesetzt, d.h. die Frequenzbereiche werden auf spezialisierte Einzel-Chassis aufgeteilt.  

Im Hochtonbereich, der für die Sauberkeit der Wiedergabe der Obertöne in der Musik verantwortlich ist, wurden in der Vergangenheit üblicherweise Konus- oder Kalottenhochtöner eingesetzt. Seltener traf man auf Druckkammertreiber, Elektrostaten oder Magnetostaten.

In letzter Zeit kommt jedoch öfter eine Technologie zum Zuge: Der Air-Motion-Transformer (AMT). Diese Hochtöner-Technik setzt sich zu Recht immer mehr durch, denn sie hat unbestreitbare Vorteile, wenn es um die Wiedergabequalität geht.

Geschichte des Super-Hochtöners

Doch kommen wir vorher kurz zur Geschichte und dem Kopf hinter dem AMT-Hochtöner, für den auch die Bezeichnungen Heil- oder Jet-Hochtöner gebräuchlich sind. Erstere Bezeichnung entstand in Anlehnung an den Entwickler – den deutschen Physiker Dr. Oksar Ernst Heil. Er studierte Physik, Chemie, Mathematik und zeitgleich Musik. Seine Promotion erfolgt 1933. Nach wissenschaftlichen Arbeiten in Deutschland und England ging er Anfang der 1960iger in die USA, gründete die Heil Scientific Labs Inc. und begann seine Lautsprecherentwicklungen.

Dabei ging der Physiker mit Leidenschaft für Musik einen neuen Weg. Er folgt nicht der abstrakten Theorie, wie ein Lautsprecher klingen sollte, sondern erarbeitete sich Erkenntnisse auf einer anderen Ebene. So entwickelte er das Grundprinzip des AMT auf Basis seiner Untersuchungen der grundlegenden Charakteristiken des menschlichen Gehörs.

Konzept des AMT

Der AMT gehört zur Bauklasse der magnetostatischen Lautsprecher, die hauptsächlich im oberen Frequenzbereich zum Einsatz kommen und teilweise im Frequenzbereich der Mitteltöne. Der Clou an diesem Lautsprecherkonzept ist, dass es ohne Schwingspule auskommt. Der Antrieb ist nicht lokal konzentriert, sondern flächig.

Am gängigsten ist eine Folienmembran, die mäanderförmig von Leiterbanden durchzogen ist. Diese werden während des Betriebes vom Musiksignal von Wechselstrom durchflossen und bilden mit dem Permanentmagneten, der das Ganze mit einem Dauermagnetfeld umgibt, eine Einheit. In diesem Magnetfeld entsteht eine Lorenzkraft, die sich auf die Leiterbahnen und somit auf die Folienmembran ausübt. Die Kraft wirkt senkrecht zu den Membranflächen, deren Falten sich öffnen und schließen und dadurch die Luft ansaugen beziehungsweise hinausdrücken.

Mit vergleichsweise geringer Membranbewegung erzeugen AMT Lautsprecher auf diese Weise ein Vielfaches an Schalldruck.

Das Entscheidende beim AMT: Die Folienmembran ist in Falten gelegt. Diese bewegen sich, wie die Falten bei einer Ziehharmonika, abwechselnd aufeinander zu und voneinander weg. Dabei pressen sie mit hoher Geschwindigkeit Luft aus ihren Zwischenräumen in Richtung des Hörers heraus. Die Membran selbst bewegt sich nicht in Richtung Hörer, sondern genau im rechten Winkel zur Achse „Lautsprecher-Hörer“.

Air-Motion-Transformer in unserer MRC

In unserer Modern Record Console setzen wir den AMT Hochtöner zusätzlich zum frontal abstrahlenden Horn-Druckkammerhochtöner des Koaxchassis ein. Wir haben den AMT auf der Oberseite der Lautsprecher-Gehäuse integriert.  

Technisch gesehen ist er der 3. Weg in unserem Lautsprecher mit eigener Endstufe und besonderer Behandlung durch die DSP Weiche. Die Ansteuerung erfolgt hier in angepasstem Pegel oberhalb der Einsatzfrequenz des „Haupthochtöners“. Dabei erfolgt die Übergabe an den AMT sehr sanft, oder technisch gesprochen mit flacher Flankensteilheit.

Der Clou des AMT speziell für unsere MRC:

  • Im Endergebnis erhalten wir eine feine, sehr luftige Wiedergabe der Musik, die den Anspruch an High-End Musikgenuss erfüllt
  • Zusätzlich können wir die geringe Basisbreite unserer Modern Record Console damit perfekt ausgleichen