Vinyl, das schwarze Gold
Der schwarze analoge Tonträger für Schallsignale hat umgangssprachliche verschiedene Namen. Schallplatte, Platte, Scheibe und am häufigsten ‚Vinyl‘, gemäß des Herstellungsmaterials Polyvinylchlorid.
Das Symbol für analoge Musiktechnik und echten Musikgenuss ist ein Paradebeispiel für das Phänomen ‚Totgesagte leben länger‘. Schallplatten und Plattenspieler erleben seit über einer Dekade ein Comeback, das wahrlich nicht nur ein Strohfeuer ist. War die Schallplatte Anfang des Jahrtausends nahezu verschwunden, so sehen wir heute, dass es für große Labels und Bands als auch für junge Künstler wieder normal ist, ihre neuen Stücke auf Vinyl pressen zu lassen. Dabei sind es nicht nur Nostalgiker und DJs, sondern Musikliebhaber aus allen Altersgruppen. Millenials bis zu den Best-Agern greifen zu den Vinyl-Formaten.
Wir bei Alders & Lange gehören ebenfalls zu den Musikliebhabern, die nicht ohne Platte und echten Musikgenuss können und wollen. Für uns war Vinyl auch nie ‚tot‘, wie es viele Unternehmen der Musikindustrie Anfang der 1990iger Jahre als Fakt verkündeten, als doppelt so viele CDs wie Vinylplatten verkauft wurden.
Das Comeback in Zahlen in Deutschland
Die Jahresberichte des deutschen Bundesverbandes der Musikindustrie liefern konkrete Zahlen zur Renaissance. Während die CD aufkam und in Deutschland 1997 den Spitzenwert von rund 2.3 Milliarden verkauften Exemplaren erreichte, verschwanden die Platten aus den Regalen und ihr Absatz fiel unter 1 Million. In 2006 war auf dem deutschen Markt das absolute Tief erreicht mit gerade noch 0,3 Mio. Plattenverkäufen.
Doch Vinyl ist wahrlich ein zäher Tonträger, der ein beeindruckendes Comeback hingelegt hat. In Deutschland ist der Umsatz mit Vinyl in den letzten 10 Jahren fast um das Siebenfache auf 79 Millionen angestiegen. In absoluten Zahlen um nahezu das Sechsfache.
Jahr Absatz in Mio Umsatz in Mio
2010 0,6 12
2012 1,0 19
2019 3,4 79
Das Comeback in Zahlen in den USA
In den USA etablierte sich Vinyl im ersten Halbjahr 2020 zum profitabelsten physischen Tonträger. Die amerikanische Interessensvertretung der Musikindustrie RIAA meldete in ihrem aktuellen Halbjahres-Report, dass die Vinyl-LP Verkäufe im ersten Halbjahr 2020 rund 232 Mio. US-Dollar einbrachten und einen Anteil von 62% der Verkäufe an physischen Tonträgern. Das erste Mal seit den 80igern, dass Vinyl die CD-Verkäufe übersteigen.
Jahr Absatz in Mio
2010 2,8
2012 4,5
2019 18,84
Warum Vinyl Gold wert ist
Die Zahlen zeigen deutlich, dass Schallplattenliebhaber eine kleine, doch feine Nische ausmachen und dass das Comeback des analogen Tonträgers kein Strohfeuer, sondern ein Dauerbrenner ist. Doch wie kam es dazu, dass Vinyl aus der Versenkung wiederkam und warum die Bezeichnung ‚Schwarzes Gold‘?
Für Martin Alders, der mit Alders & Lange jetzt eine neue Marke im High-End-Audiobereich aufbaut, ist Vinyl eine Wunderwaffe zur Entschleunigung, Symbol von Beständigkeit und durch den oftmals wärmeren Klang das Medium für echten Musikgenuss.
„Wir leben in einer sehr hektischen, schnelllebigen Zeit. Es ist normal 24/7 online zu sein und auch Musik steht Dank digitaler Anwendungen wie Ipod, ITunes, Spotify, Sonos etc. unbegrenzt von Raum und Zeit zur Verfügung.
Für viele Musikliebhaber ist Vinyl die willkommene Alternative zu all diesen digitalen Erfindungen. So schön eine große Auswahl sein kann, so beiläufig und trivial kann Musik dadurch auch werden. Für viele ist die Platte die entschleunigte Variante. Wenn wir Schallplatten hören, ist es ein ganz bewusster Vorgang. Wir holen sie aus der schön gestalteten Hülle raus, betrachten sie, legen sie vorsichtig auf, setzen de Tonarm auf. Wir hören das authentische Knistern und einen warmen, vollen Klang. Wir erleben echten Musikgenuss und schaffen ein Hörerlebnis, in das wir abtauchen können. Es ist Lebensqualität und damit wertvoll wie Gold.“